Ayurvedische Therapieöle, ayurvedische Heilkräuteröle – eine Medizinierung über die Haut!
Innerhalb der Behandlungen der Ayurvedischen Medizin nehmen die Therapieöle eine wichtige Rolle ein.
Ayurvedische Therapieöle oder Thailas kommen im Ayurveda zum größten Teil in der manuellen Therapie, wie den Massagen zum Einsatz. Diese Anwendung kombiniert die heilsamen Effekte der ayurvedischen Massagen mit der heilenden Wirkung der Phytotherapeutika, in Form der ayurvedischen Therapieöle. Die besonderen Pflanzenextrakte, wie Kräuter, Samen, Rinden, Wurzeln, Früchte und Mineralien, die in den Ölen verarbeitet werden, verleihen jedem Öl seine spezifische Wirkung für seine Anwendungsgebiete.
Herstellung von ayurvedischen Heilkräuterölen im Allgemeinen
Zuerst wird aus den pflanzlichen Teilen ein wässriger Auszug (Kashaya) gekocht, der je nach Rezeptur in den Zutaten differiert. Dazu kommt die entsprechend feine Kräuterpaste. Dies wird sehr lange gekocht, wie ein extrem dicker Tee kann man sich dies vorstellen.
Nun kommt die indizierte, fette Substanz dazu, dies sind pflanzliche Öle, wie unter anderen Sesamöl oder auch Kokosöl bis hin zu Ghee, je nach Rezeptur kann dies unterschiedlich sein. Diese Mischung wird wiederum so lange gekocht, bis der Wasseranteil verdampft ist. Dieser Vorgang erfordert kontinuierliches Durchrühren der Substanz, dauert sehr lange und ist ein aufwendiges Verfahren. Für verschiedene Anwendungsgebiete und Indikationen werden die Öle auch noch mal potenziert, d.h. dieser Kochvorgang wird dementsprechend oft wiederholt: 7, 21, 40, oder 101 mal. Diese potenzierten Öle werden z.B. für die Behandlung der Nasenschleimhäute verwendet. Über 100 Rezepturen von sehr wirkungsvollen Therapieölen wurden bereits in der klassischen Lehrbüchern von Charaka (700v.Chr.) und Sushruta (1000 v. Chr.) beschrieben. Viele dieser Öle werden noch heute hergestellt und erfolgreich angewendet.
Anwendungsgebiete
Ayurvedische Therapieöle nehmen in der ayurvedischen Heilkunde mit manuellen Therapien eine herausragende Stellung ein. Die ayurvedischen Therapieöle stimulieren die Hautfunktion und verstärken die Regeneration der Körpergewebe (Dhatus) und des Immunsystems. Die Kräuteröle steigern den Stoffwechsel (Agni) verschiedener Körpergewebe. Die arzneilichen Kräuteröle haben eine direkte Wirkung auf die Haut, das Fettgewebe, das Bindegewebe, das Muskelgewebe und das Blut. Die Therapieöle gelangen nach einiger Zeit über die Haut ins Blut, so wirken sie auch auf die Lunge, den Dickdarm und andere Gewebe ein. Daneben beeinflussen sie über die Haut und die Schleimhaut auch das Nervensystem. Wesentlich bei der Behandlung von fast allen Erkrankungen ist es, im Körper abgelagerte toxische Substanzen auszuleiten.
Ayurvedische Ganzkörpermassagen eignen sich hervorragend, um Toxine und Abfallprodukte in Bewegung zu setzen und aus dem Körper auszuscheiden. Sowohl die Massage als auch die Heilkräuter im Öl stimulieren die Durchblutung und Ausscheidung, so dass Toxine über die Haut und die Ausscheidungsorgane den Körper einfacher verlassen können, was ja bei den Entgiftungs- und Panchkarma-Kuren beabsichtigt ist.
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Ein sehr wichtiges Thema sind ebenfalls die Steigerung und der Schutz des Immunsystems durch die entsprechende Massage des Körpers mit den ayurvedischen Therapieölen. Hier wird deutlich dass es sich um eine sehr bedeutende Medizinierung über unser größtes Organ, die Haut handelt.
Nun die Betrachtungsweise aus der biochemischen Seite in unserem Körper
Durch die entsprechenden Massagen und anderen manuellen Therapien werden die Therapieöle in die Haut und das Gewebe eingebracht und dringen so bis zu den Zellen der einzelnen Gewebe, dem Zellstoffwechsel, vor. Der Zellstoffwechsel beschreibt laut Definition, den Prozess der Aufnahme, des Transports und der chemischen Umwandlung von Stoffen in einem Organismus, sowie die anschließende Abgabe hieraus entstandener Endprodukte an die Umgebung. Diese biochemischen Vorgänge des Stoffwechsels dienen dem Aufbau und der Erhaltung der Körpersubstanzen, sowie der Energiegewinnung und damit der Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Körperfunktionen. Wichtig für diese Stoffwechselvorgänge im Organismus sind zudem die freien Radikale. Freie Radikale sind Sauerstoffverbindungen im Körper, die in die natürlichen Vorgänge eingreifen, Einfluss auf das Körpergewebe und den Alterungsprozess nehmen und unter anderen für verschiedene Krankheiten wie rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose bis hin zum Alterungsprozess im Gehirn verantwortlich sein können. Hier wird nun deutlich wie positiv die Einflussnahme dieser Medizinierung über die Haut bei den ayurvedischen Massagen und Anwendungen mit den indizierten Therapieölen sind. Insbesondere bei chronischen Krankheiten, bei allen Störungen und Krankheiten, die mit dem Stoffwechsel zusammenhängen, können ayurvedische Kräuteröle richtig indiziert einen wichtigen Beitrag in der Behandlung leisten.
Ayurvedische Therapieöle werden in folgenden Therapieformen verwendet:
- Ganzkörperbehandlungen und Massagen
- Lokalmassagen und Einzelbehandlungenund äußere Behandlungen von Gelenkerkrankungen, Verletzungen, Schmerzen und Hauterkrankungen (Lepa, Wickel, Khizli)
- Shirodhara und Kopfbehandlung
- Nasenbehandlungen- Nasya
- Darmbehandlung – reinigende und nährende Therapie mittels Basti
Im Allgemeinen können die obigen therapeutischen Maßnahmen als selbständige Therapie im ambulanten Bereich und innerhalb einer Ayurvedakur durchgeführt werden.
In den Reinigungskuren, den Panchakarma-Kuren und den weiteren Ayurvedakuren sind Sie indikationsangepasst integriert.